Ankreidung Nr.148

Ich schreibe Euch das und hoffe sehr, dass dies als ein kleiner Teil einer so wichtigen Thematik wahrgenommen wird von den vorbeilaufenden Menschen.

Ich war auf dem Rückweg vom Schlossgrabenfest 2016, es war ein netter Abend mit Freunden und lustiger Musik und vor allem viel Regen. Ich bin mit dem Fahrrad nach Hause gefahren, es war 2 Uhr in der Nacht. Ein Mann hat mich angesprochen und nach einer Zigarette gefragt. Ich habe ihm eine gegeben und wir sind kurz ins Gespräch gekommen. Er war ganz nett bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich gehen wollte. Er sagte, dass ich bleiben soll und hielt mich fest. Ich blieb in Schockstarre. Durch eine erlebte Gewalttat vor vielen Jahren schaltete der Mechanismus mich zu wehren völlig ab. Das Folgende ließ ich über mich ergehen, hoffte, dass es schnell vorbeigeht.
Der Mann hat mich sehr fest am Hals gedrückt, Luftholen war für mich schwer. Er hat sich „an mir befriedigt“. Zum Glück ist es nicht ganz zum Schlimmsten gekommen.

Ich konnte dann gehen.

Es sollte jedem Menschen erspart bleiben, sexualisierte Gewalt zu erleben.

Dieser Moment verschafft dem Täter temporäre Befriedigung, birgt aber eine große Gefahr, bei der betroffenen Person langfristigen Schaden zu verursachen.

Sexualierte Gewalt zu erleben bedeutet unter anderem, die Macht über den eigenen Körper und den eigenen Willen zu verlieren.
Oft sind Scham, Schuldgefühle oder psychisches Leiden Folge von solchen Gewalterfahrungen.

Jede solche Erfahrung ist eine zu viel.

Ein Kommentar zu “Ankreidung Nr.148

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